Wissensteil:
Schrittweise Protonenabgabe
Es gibt Teilchen wie z. B. H3PO4, H2SO4 oder H2S, die bei der Abgabe eine Protons in korrespondierende Basen übergehen, die ihrerseits als Säuren reagieren können.

1. Schritt: 
2. Schritt:
3. Schritt:
Bei der vollständigen Reaktion mit einer starken Base gibt das H3PO4 -Molekül alle drei Protonen ab. Man spricht deshalb bei solchen Teilchen auch von mehrprotonigen Säuren.
Beschreibung und Deutung der Titrationskurve
Die Titrationskuve beginnt bei einem pH-Wert pH = 2,5 und steigt bis zur Zugabe von 3 ml Natronlauge nur sanft an. Es erfolgt dann ein pH-Sprung von 3,2 auf 6,3. Bei einer Zugabe von V (NaOH) = 4,3 ml liegt der erste Äquivalenzpunkt, d. h., dass an diesem Punkt die Stoffmenge der Phosphorsäure n (H3PO4) der Stoffmenge des zugegebenen Natriumhydroxids n (NaOH) entspricht: n (H3PO4) = n (NaOH). Bis zum ersten Äquivalenzpunkt läuft im Wesentlichen die folgende Reaktion ab: H3PO4 + OH- → H2PO4 - + H2O.
Der pH-Wert des ersten Äquivalenzpunktes pH = 4,6 liegt im sauren Bereich. Die H2PO4--Teilchen reagieren mit Wassermolekülen als Säure.

Bei der weiteren Zugabe der Natronlauge steigt die Titrationkurve wieder sanft an. Es erfolgt dann nach der Zugabe von etwa 8 ml Natronlauge erneut ein pH-Sprung. Der Wendepunkt dieses zweiten pH-Sprungs entspricht dem zweiten Äquivalenzpunkt. Im Wesentlichen ist die folgende Reaktion abgelaufen:

Der pH-Wert des zweiten Äquivalenzpunktes liegt im alkalischen Bereich, weil die HPO42--Teilchen gegenüber den Wassermolekülen als Base reagieren:

Der dritte Äquivalenzpunkt liegt oberhalb von pH = 12, deshalb ist eine sprunghafte pH-Änderung nicht mehr möglich.