Wissensteil:
Das Kohlenstoffdioxid-Hydrogencarbonat-System des Blutes

Das Blut wird zum Teil durch das Kohlenstoffdioxid-Hydrogencarbonat-System (CO2/HCO3-) gepuffert. Das Kohlenstoffdioxid im Luftraum der Lunge befindet sich im Gleichgewicht mit dem Hydrogencarbonat des Blutes, das durch die Lungenkapillaren fließt. An diesem Puffersystem sind drei Gielchgewichtsreaktionen beteiligt. Gelangen Oxoniumionen durch das Gewebe ins Blut, können sich Kohlensäuremoleküle bilden, diese zerfallen zum größten Teil in Kohlenstoffdioxid- und Wassermoleküle. Erhöht sich die Konzentration des gelösten Kohlenstoffdioxids, wird auch die Konzentration und damit der Druck des Kohlenstoffdioxids im Luftraum der Lunge größer. Das zusätzliche Kohlenstoffdioxid wird dann ausgeatmet. In die umgekehrte Richtung laufen die Gleichgewichtsreaktionen ab, wenn Hydroxidionen in das Blut gelangen und mit Oxoniumionen zu Wasser reagieren.
Über die Häufigkeit und Tiefe des Einatmens und Ausatmens von Kohlenstoffdioxid können diese Gleichgewichte schnell nachgeregelt werden, sodass der pH-Wert des Blutes weitgehend konstant bei 7,4 gehalten werden kann. Sinkt der pH-Wert des Blutes des Menschen unter 7,0 oder steigt er über 7,8, treten irreparable Zellschäden ein. Eine kleine Änderung des pH-Wertes hat auch einen großen Einfluss auf die enzymkatalysierten Reaktionen.
Der pH-Wert des Blutes liegt bei 7,4. Liegt der pH-Wert tiefer als 7,35, so spricht man von einer Acidose, liegt er höher als 7,45 von einer Alkalose.