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Säure-Base-Reaktionen Learncard 6980128


Question

Essigreiniger


Außer zum Würzen von Speisen findet Essig auch in anderen Bereichen des Alltags Verwendung, z. B. als Bestandteil von Essigreinigern zum Entkalken.

Die saure Lösung der Essigsäure entfernt Kalkflecken und wirkt desinfizierend.

Zur Entfernung von Schmutz enthalten Reiniger zusätzlich waschaktive Substanzen.

Die Konzentration der Essigsäure im Reiniger lässt sich durch eine potentiometrische Titration bestimmen.

Dazu werden genau 10 ml Essigreiniger mit dest. Wasser auf 100 ml Lösung aufgefüllt.

Zu diesen 100 ml verd. Essigreiniger wird portionsweise Natronlauge der Konzentration

c (NaOH) = 1 mol/l zugegeben. Es wird jeweils der pH-Wert der Lösung bestimmt.



Zusatzinformationen

Essigsäure: CH3COOH, vereinfacht HAc Masse von 10 ml Essigreiniger: 10,12 g

  1. Stellen Sie die Messwerte grafisch dar.
  2. Berechnen Sie die Stoffmengenkonzentration c (HAc) und den Massenanteil w (HAc) der Essigsäure im Essigreiniger.
Answer

Essigreiniger


  1. Die Grafik finden Sie im Wissensteil!
  2. Der Äquivalenzpunkt der Titration liegt bei einer Zugabe von 10,2 ml Natronlauge.
    Aus der Reaktionsgleichung:
    1 HAc + 1 NaOH NaAc + H2O
    ergibt sich für das Stoffmengenverhältnis:
    n(HAc) / n(NaOH) =
    1 / 1

    Weiterhin gilt: n = c·V

    Damit ergibt sich:


Die Stoffmengenkonzentration des Essigreinigersbeträgt: c (HAc) = 1,02 mol/l.

Für den Massenanteil gilt:


m (Essigs. in 1 l Essigreiniger)

= n (HAc)·M(HAc)

= 1,02 mol · 60 g/mol

= 61,2 g




Wissensteil:



Beschreibung und Deutung der Titrationskurve

Die Titrationskurve beginnt bei einem pH-Wert pH = 2,8. Die Kurve verläuft bis zur Zugabe von ca. 9 ml Natronlauge flach, d. h., der pH-Wert verändert sich wenig. Nach der Zugabe von 9 ml Natronlauge erfolgt ein pH-Sprung von 5,7 auf 11,8 bei der Zugabe von 11 ml Natronlauge. Nach weiterer Zugabe der Natronlauge verläuft die Kurve wieder flach, der pH-Wert verändert sich nur wenig.


Erklärung des Kurvenverlaufs

Der pH-Wert der Ausgangslösung hängt von der Säurestärke und der Konzentration der Essigsäure ab. Die schwache Säure, die Essigsäure, reagiert mit der Natronlauge. Die Reaktionsgleichung lautet:


HAc + OH- → Ac- + H2O bzw. CH3COOH + OH- → CH3 COO- + H2O

Am Äquivalenzpunkt, an dem die Stoffmenge der Essigsäure n (HAc) der Stoffmenge des zugegebenen Natriumhydroxids n (NaOH) entspricht, liegt bei einer Zugabe von etwa 10,2 ml Natronlauge, der pH-Wert ist pH ≈ 9. Der Äquivalenzpunkt fällt also nicht mit dem Neutralpunkt pH = 7 zusammen. Dieses liegt daran, dass am Äquivalenzpunkt eine Natriumacetat-Lösung vorliegt. Die Acetationen reagieren in einer Gleichgewichtsreaktion in geringem Ausmaß mit dem Wasser:

Die Lösung ist deshalb am Äquivalenzpunkt alkalisch. Der pH-Wert wird bei weiterer Zugabe der Natronlauge im Wesentlichen durch die OH- -Ionen der Natronlauge bestimmt.


Bei einer Zugabe von etwa 5,1 ml Natronlauge liegt der Halbäquivalenzpunkt vor.

Für diesen Punkt gilt: c (H3O+ ) = Ks bzw. pH = pKs. Der pH-Wert liegt hier zwischen 4,7 und 4,8, also liegt der Ks -Wert zwischen 10-4,7 mol/l und 10-4,8 mol/l bzw. der pKs -Wert zwischen 4,7 und 4,8.



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