Der Powermodus ist ein von BRAINYOO selbst entwickelter Lernalgorithmus, der ebenso auf dem Sechs-Kasten-Prinzip beruht. Während der Langzeitgedächtnismodus das Wissen auf Dauer manifestiert, beruht der Powermodus auf der Annahme, dass das Kurzzeitgedächtnis vergleichsweise schnell Informationen aufnehmen kann. Wichtig bei dem Kurzzeitgedächtnistraining ist das Wissen, dass das menschliche Gehirn nur begrenzt in der Lage ist, neue Dinge gleichzeitig zu verarbeiten. Der Powermodus ist flexibler einsetzbar als der Langzeitgedächtnismodus und kann auch zur kurzfristigen, intensiven Prüfungsvorbereitung genutzt werden.
Dieser Modus lässt sich perfekt in den Alltag des Lernenden integrieren, der auf der S-Bahn-Fahrt zum Arbeitsplatz oder zur Uni 15 Minuten Zeit hat und eventuell am Wochenende zusätzlich 3–4 Stunden am Stück lernen möchte. Hier ist es wichtig, dass der Lernende die Karten in kurzen Abständen immer wieder vorgelegt bekommt, bis er sie auswendig gelernt hat. Der Powermodus ist zeitunabhängig einsetzbar und zieht die Karten auf Basis von voreingestellten Ziehwahrscheinlichkeiten aus den jeweiligen Kästen. Dabei nimmt die Wiedervorlage-Wahrscheinlichkeit in den aufsteigenden Kästen ab. Somit sortieren sich die Inhalte, die dem Lernenden leichtfallen, sehr schnell in die höheren Kästen und werden ihm auch seltener vorgelegt.
Die Inhalte, die dem Nutzer schwerfallen, werden ihm jedoch häufig vorgelegt. Dieses Vorgehen führt zu einem effizienten Lernen ohne Zeitverschwendung. Karten, die sich in Kasten 1 befinden, werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % gezogen – diese Karten kennt der Benutzer kaum bis gar nicht und muss sie dadurch häufiger sehen. Karten, die er schon fünfmal richtig beantwortet hat, liegen in Kasten 6, der nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 2 % zum Zuge kommt. Die Abbildung zeigt die Standardeinstellung für diesen Lernmodus. Der Nutzer hat an dieser Stelle ebenso die Möglichkeit, die Ziehwahrscheinlichkeiten individuell zu konfigurieren.
Hat der Lernende nun mehrere hundert Karteikarten zu lernen, würden zunächst alle Karteikarten in Kasten 1 beginnen. Der Abfragemodus würde nach dem Zufallsprinzip alle Karten nach und nach vorlegen. Hier kommt das Wissen um die begrenzte Aufnahmemöglichkeit des Kurzzeitgedächtnisses zum Tragen: Damit der Lernende auch eine Chance hat, sich von Wiedervorlage zu Wiedervorlage zu erinnern, wird aus Kasten 1 nur eine bestimmte Anzahl von Karteikarten gezogen. Den Aktivierungspuffer kann der Benutzer frei einstellen, er steht in der Standardeinstellung auf 30.